Kurze Zusammenfassung
Agile Methodenwie Scrum und Kanban bieten Teams strukturierte, aber flexible Möglichkeiten,Projekte effizient zu steuern. Während Scrum auf strukturierte Sprints, Rollen und Events setzt, punktet Kanban durch kontinuierliche Abläufe und hohe Flexibilität. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie beide Frameworks funktionieren, worin sie sich unterscheiden und wann welche Methode am besten geeignet ist.
Inhaltsverzeichnis
Agilität ist längst nicht mehr nur ein Begriff aus der Softwareentwicklung. Unternehmen jeder Branche nutzen agile Methoden, um flexibel und effizient auf Veränderungen zu reagieren. Scrum und Kanban gehören zu den bekanntesten Frameworks im agilen Projektmanagement. Doch was steckt dahinter?
Scrum ist ein agiles Framework zur Produktentwicklung und Projektabwicklung in festen Iterationen, sogenannten Sprints. Scrum basiert auf festen Rollen, Meetings und klar definierten Artefakten:
· Scrum Master: Verantwortlich für den Prozess und die Einhaltung der Regeln.
· Product Owner: Verwalter des Product Backlogs, Priorisierung der Anforderungen.
· Scrum Team: Selbstorganisiertes Team, das an den Sprint-Zielen arbeitet.
Scrum legt besonderen Wert auf Transparenz, regelmäßige Feedbackzyklen und eine inkrementelle Lieferung von Ergebnissen.
Kanban ist ein weiteres Framework, das auf Visualisierung und kontinuierliche Verbesserung setzt. Es gibt keine vor definierten Rollen oder Sprints, vielmehr steht der Fluss der Arbeit im Mittelpunkt.
· Kanban Board: Visualisiert den Arbeitsfluss von „To Do“ über „In Progress“ bis „Done“.
· WIP-Limits (Work in Progress): Begrenzen gleichzeitig laufende Aufgaben.
· Pull-Prinzip: Aufgaben werden vom Team aktiv aufgenommen, sobald Kapazität frei wird.
Kanban ermöglicht eine hohe Anpassungsfähigkeit an laufende Prozesse und eignet sich besonders für kontinuierliche Aufgabenströme.
Sowohl Scrum als auch Kanban beruhen auf den Prinzipien des agilen Manifests, z. B.:
· Individuen und Interaktionen über Prozesse und Tools
· Funktionierende Software über umfassende Dokumentation
· Zusammenarbeit mit dem Kunden über Vertragsverhandlung
· Reagieren auf Veränderung über das Befolgen eines Plans
Diese Prinzipien fördern eine agile Denkweise und eine anpassungsfähige Unternehmenskultur.
· Scrum eignet sich für komplexe Projekte mit hohem Innovationsgrad, z. B. Softwareentwicklung, Produktlaunches oder App-Designs.
· Kanban eignet sich ideal für Support-Teams, Redaktionen oder Wartungsprojekte, bei denen Aufgaben kontinuierlich anfallen.
Beispiel: Ein Entwicklerteam nutzt Scrum für neue Produktfeatures, das Support-Team verwendet Kanban für Tickets und Anfragen.
· Strukturierter Prozess
· Regelmäßiges Feedback
· Klare Verantwortlichkeiten
· Eingeschränkte Flexibilität
· Overhead durch Meetings
· Sehr flexibel
· Schnell umsetzbar
· Kaum Einarbeitungsaufwand
· Weniger Struktur
· Kein festes Zeitraster
· Gefahr von Überlastung ohne WIP-Limit
Scrum passt, wenn…
· Projekte komplex und planbar sind
· Teams interdisziplinär zusammenarbeiten
· Produktinkremente werden regelmäßig geliefert.
Kanban passt, wenn…
· Aufgaben kontinuierlich anfallen
· Prozesse bereits bestehen
· Teamkapazitäten schwanken
Scrumban ist eine Mischform beider Methoden und wird oft in der Praxis eingesetzt, besonders dann, wenn eine gewisse Struktur hilfreich ist, aber Flexibilität erhaltenbleiben soll.
Scrum und Kanban sind keine Konkurrenten, sondern ergänzen sich je nach Anforderung.Während Scrum ein strukturiertes Framework für Projekte mit planbaren Iterationen bietet, setzt Kanban auf maximale Flexibilität und Transparenz. Die Wahl der Methode sollte sich immer am Team, dem Projektziel und der Umgebung orientieren.
Was ist der Hauptunterschied zwischen Scrum und Kanban?
Scrum ist einstrukturiertes Framework mit festen Rollen, klar definierten Iterationen (Sprints) und regelmäßigen Meetings. Kanban hingegen ist ein flexibles System, dass auf einem kontinuierlichen Arbeitsfluss basiert und keine festen Rollen oder Zeitintervalle vorgibt.
Für welche Projekte eignet sich Scrum am besten?
Scrum eignet sich hervorragend für Projekte mit einem klar definierten Ziel, einem komplexen Entwicklungsaufwand und mehreren Iterationen, typischerweise in der Softwareentwicklung oder Produktentwicklung. Scrum bietet klare Strukturen und eignet sich für Teams, die eng zusammenarbeiten.
Wann ist Kanban die bessere Wahl?
Kanban ist ideal für Support-Teams, IT-Wartung, Redaktionen oder alle Bereiche, in denen kontinuierlich Aufgaben anfallen, aber keine festen Iterationen sinnvoll sind. Es ermöglicht hohe Flexibilität und transparente Aufgabensteuerung ohne starre Rollenverteilung.
Gibt es Situationen, in denen man Scrum und Kanban kombinieren kann?
Ja, das hybride Modell Scrumban vereint die strukturierte Planung von Scrum mit dem kontinuierlichen Fluss von Kanban. Diese Methode eignet sich besonders für Teams, die eine gewisse Struktur brauchen, aber dennoch flexibel auf Veränderungen reagieren müssen.
Welche Rolle spielt das Daily Scrum bei Scrum?
Das Daily Scrum (oder Stand-up-Meeting) ist ein zentrales Element bei Scrum. Es findet täglich zur gleichen Zeit statt, dauert maximal 15 Minuten und dient dazu, den aktuellen Stand abzugleichen, Hindernisse zu identifizieren und den Fokus für den Tag zu setzen.
Was sind typische Metriken in Scrum und Kanban?
In Scrum nutzt man z. B. Velocity (Arbeitseinheiten pro Sprint) oder Burndown-Charts, um Fortschritte zu messen. In Kanban sind es Lead Time, Cycle Time und Throughput, um den Fluss und die Effizienz zu analysieren.
Wie groß sollten Scrum-Teams idealerweise sein?
Ein Scrum-Team sollte aus maximal 10 Personen bestehen, idealerweise 3-9 Entwickler, ein Product Owner und ein Scrum Master. Kleinere Teams ermöglichen eine bessere Kommunikation und schnellere Entscheidungsfindung.
Was bedeutet WIP-Limit bei Kanban?
WIP steht für „Work in Progress“. WIP-Limits begrenzen die Anzahl paralleler Aufgaben pro Spalte im Kanban-Board. So wird Überlastung vermieden und der Fokus auf abgeschlossene Aufgaben gelegt, ein zentrales Prinzip für Effizienz.
Wie stellt man bei beiden Methodenkontinuierliche Verbesserung sicher?
Bei Scrum sorgt die Sprint Retrospektive am Ende jedes Sprints für Feedback und Verbesserungen im Prozess. Kanban fördert durch Metriken und kontinuierliche Analyse der Bottlenecks eine stetige Optimierung, auch ohne festes Meetingformat.
Welche Tools eignen sich für Scrum und Kanban?
Beliebte Tools sind z. B. Jira, Trello, Asana, ClickUp oder MicrosoftPlanner. Diese unterstützen sowohl Scrum-Boards mit Sprints als auch klassische Kanban-Boards mit WIP-Limits und flexiblen Workflows.